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Was ist ein Amiga 600?

Die Fähigkeiten des A600

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Die Fähigkeiten des A600

Der A600 basiert auf den Amiga-Chips der zweiten Generation, die auf den Namen "ECS" (Enhanced ChipSet) hören. ECS wurde mit dem Amiga 3000 eingeführt, fand dann seinen Weg in den Amiga 500+ und die letzte Generation des Amiga 2000. Die letzte Maschine, die mit ECS auf den Markt kam, war der Amiga 600. Damals war ECS jedoch längst nicht mehr up to date.

ECS erlaubt die Darstellung von Grafikauflösungen bis 1280 x 512 Pixeln (auf einem PAL-Schirm mit 15 kHz. Im "Overscan"-Modus, der die Bildschirmränder besser nutzt, sind noch höhere Auflösungen möglich) und kann 4096 Farben darstellen, im "HAM"-Modus alle gleichzeitig. Als die ersten Amigas 1985 auf den Markt kamen, waren dies unglaubliche Fähigkeiten. Zur Markteinführung des Amiga 600 hingegen, gab es im PC-Sektor bereits VGA-Karten, die die Grafikfähigkeiten des Amiga 600 nicht mehr ganz so glanzvoll dastehen ließen -- obgleich diese noch immer recht gut waren. Dies ist vorallem deshalb schade, da der Nachfolger von ECS, das "AA"-Chipset (Advanced Amiga) bereits in den Laboren von Commodore auf seine Markteinführung wartete. Eine recht seltsame Produktpolitik verhinderte jedoch, dass AA auf den Markt kam, als es des Hammer gewesen wäre.

Das Grafiksystem des Amiga basiert auf "Bitplanes". Bitplanes waren ein schlauer Weg, Speicherverbrauch, Auflösung und Farbzahl optimal auszugleichen, als Grafikspeicher noch teuer und deshalb beschränkt war. Mit jeder zusätzlichen Bitplane sind doppelt so viele Farben darstellbar, obgleich der Speicherverbrauch nur wenig steigt. Später jedoch zeigte sich, dass das Bitplane-System eine Geschwindigkeitshürde darstellte, da jeder auf dem Bildschirm sichtbare Pixel über mehrere Bitplanes im Speicher verteilt ist. Sog. "Chunky Modes", bei denen jeder Pixel durch ein oder mehrere Bytes im Grafikspeicher repräsentiert wird und die VGA-Grafikkarten und Grafikkarten für den Amiga boten, waren vielfach schneller.

Der Amiga 600 hat den Soundchip "Paula" vom Ur-Amiga 500 geerbt. Dieser besitzt vier Stimmen mit denen er 8-Bit-Samples abspielen kann. Obgleich die Soundfähigkeiten des Amiga aus professioneller Sicht nicht die besten waren, klang der Rechner doch ziemlich beeindruckend. Zudem war der Amiga der erste Computer, der ordentliche Sprachsynthese im Betriebssystem in Form des "Speak:"-Device eingebaut hatte.

Ein Amiga 600 "von der Stange" kann mit 2 MByte "Chip-" (=Grafik-) Memory und bis zu 8 MByte "Fast"-Memory über seinen PCMCIA-Slot aufgerüstet werden (aber wie Ihr im Folgenden sehen werdet, hat der Amiga 600, um den es auf dieser Seite geht, 32 MByte 32-Bit Speicher) und besitzt einen internen IDE-Controller für die Nutzung einer 2,5 Zoll-Festplatte. Diese waren jedoch zu Zeiten des Amiga 600 jedoch verdammt teuer, so dass fast niemand wirklich eine Festplatte nutzte und der Amiga 600 deshalb fast ausschließlich mit Disketten-basierten Spielen und Anwendungen genutzt wurde.

Das Betriebssystem des Amiga 600 ist schlank und schnell. Der Amiga war der erste Desktop-Computer, der "echtes", präemptives Multitasking (analog Windows 2000/XP oder Linux) mit einer schnellen grafischen Benutzeroberfläche kombinierte. Die schnellsten 68K-Amigas, die gerade mal mit heute lächerlich klingenden 50 MHz arbeiten, haben wesentlich weniger Rechenleistung als aktuelle PCs mit 1 GHz und mehr. Dennoch fühlt sich AmigaOS auf diese "alten Kisten" ähnlich flott und reaktionsfreudig an, wie Windows XP auf aktuellsten PCs. Diese hohe Geschwindigkeit war einer der größten Vorteile des Amiga.

Der Amiga 600 wurde mit einem Kickstart-ROM in der Version 2.05 ausgeliefert und kann demnach mit AmigaOS bis zur Version 2.1 betrieben werden. Wird das ROM durch eines mit der Version 3.1 ausgetauscht, lässt sich selbst das aktuellste AmigaOS 3.9, das 2001 auf den Markt kam, einsetzen. Das folgende Bild zeigt Amiga OS 3.5 auf meinem Amiga 600 (zur Vergrößerung auf das Bild klicken):

Und wer mit den Anwendungen, die es für AmigaOS gibt, nicht zufrieden ist: Der Amiga eignet sich hervorragend zur Emulation anderer Computersysteme. "Shapeshifter" und "Basilik II" (Genaueres in der Links section) machen aus dem Amiga beispielsweise einen schnellen 68K-Macintosh, der mit MacOS bis Version 8.1 läuft. Damit laufen selbst (ältere Versionen von) Internet Explorer, Netscape und Microsoft Office auf dem Amiga. Das folgende Bild zeigt MacOS 7.5.3 in der Auflösung PAL Hires Lace 16 Farben auf meinem Amiga 600 (zur Vergrößerung auf das Bild klicken)...

...und dieses hier in der Auflösung 1024 x 768 monochrom (ideal für Textverarbeitung und DTP B-).

Oder man installiert Linux. Die "Debian"-Distribution von Linux m68k wird noch heute regelmäßig aktualisiert und kann hier gedownloadet werden.